Was ist die Spirulina Alge?
Matcha, Acai-Beere, Chia-Samen, Goji-Beeren und so weiter… Sogenannte Superfoods sind seit ein paar Jahren beliebte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel. Bei Superfoods handelt es sich um Lebensmittel, die sich durch eine sehr hohe Nährstoffdichte auszeichnen und einfach super gesund sind. Auch die Spirulina Alge gehört irgendwie dazu. Aus eben diesem Grund. Sie wird nämlich als Vollwertnahrungsmittel beschrieben, weil sie besonders nahrhaft und gesund sein soll. Dabei hat die Alge eine lange Tradition und Geschichte – nicht nur aus biologischer und ökologischer Sicht für die Natur, sondern auch für uns Menschen. Und während sich Flamingos schon immer von ihr ernährt haben, kommt sie auch immer häufiger auf den menschlichen Speiseplan. Besonders Prominente und viele Supermodels schwören auf die Spirulina. Aber warum? Was genau steckt hinter der blaugrünen Alge?
Es gibt über 30.000 Arten von Mikroalgen, aber die Spirulina gilt als die primitivste unter ihnen. Das liegt daran, dass ihre Zellwände weich und dadurch sehr gut verdaulich sind. Zudem fehlt der Nukleus, wie er bei anderen Algen dieser Art vorhanden ist. Aber so primitiv sie auch ist, die Spirulina ist von allen bisher erforschten Mikroalgen die nahrhafteste und wirkungsvollste Alge.
Die Spirulina Alge hat eine blaugrüne Farbe. Durch sie wirken auch Gewässer, in denen sie wächst, grünlich. Die Spirulina gehört zur Gattung der Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt, und somit zu den ältesten Lebewesen der Erde. Die blaugrüne Farbe kommt von dem Pigment-Protein-Antioxidantienkomplex Phycocyanin.
Aufgrund ihres Proteinreichtums, dem Eisengehalt, sowie Inhaltsstoffen wie Beta-Carotin, Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen wie nicht essentiellen Aminosäuren zählt die Spirulina hierzulande als ein sehr beliebtes Nahrungsergänzungsmittel. Meist gibt es sie in Tabletten- oder Pulverform. Für den Anbau werden auf der ganzen Welt Stauseen angelegt, kultiviert und geerntet. Jährlich werden ungefähr 3.000 Tonnen der Spirulina-Rohmasse kommerziell angebaut und später als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet. Oft wird sie auch als Zutat für Getränkepulver, Fruchtriegel und ähnliches verwendet. Für Tiere eignet sie sich als Katzenfuttermittel oder Fischfutter. In der Biotechnik wird die Spirulina hingegen als Biokatalysator und zur Energiegewinnung genutzt.
Eigenschaften der Spirulina
Die Spirulina Alge bildet wendelförmige, mikroskopisch kleine, mehrzellige Fasern, auch Mikrofilamente genannt. Ihre Zellen sind ein bis fünf Mikrometer dick, ihre Länge kann von ein bis drei Mikrometer betragen. Die Mikrofilamente sind hintereinander links- und rechtshändig angeordnet und verlaufen somit wendelförmig. Wie lang diese Fasern wachsen, hängt mit der Zellteilung zusammen. Wenn die Filamente abfalle, vermehrt sich die Mikroalge.
Die Alge gilt als oxygen photosynthetisch. Das heißt, sie erzeugt molekularen Sauerstoff. Die Spirulina bedient sich somit einer der ältesten und wichtigsten biogeochemischen Prozesse. Sie bildet durch Sonnenlicht organische Stoffe und treibt damit alle bekannten Ökosysteme der Erde an. Dabei ist das Chlorophyll enthalten, welches auch Pflanzen beinhalten. Weitere Pigmente überlagern das typische Chlorophyll-Grün, so dass die bekannte grün-blaue Farbe entsteht.
In der Natur werden bisher bis zu 35 Arten der Spirulina unterschieden. Das liegt vor allem an ihrer Gestalt, die sie je nach pH-Wert und Nährstoffgehalt des Wassers, ändern kann.
Aufgrund ihrer wichtigen Eigenschaften und auch ihren Inhaltsstoffen ist die Spirulina bereits im Jahr 1974 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als ein Nahrungsmittel der Zukunft ernannt. 2008 erinnerte man sich in der Lebensmittelindustrie an die Bedeutung der Alge. Gefordert wurde ein erweiterter Anbau, besonders um Hunger und Unterernährung in ärmeren Ländern zu bekämpfen.
Exkurs: Was sind Algen?
Für Aquarienbesitzer sind Algen nur lästig, in Badeseen finden wir sie oft eklig, aber für das Klima und unsere Ökosysteme sind Algen unverzichtbar. Aufgrund des enthaltenen Chlorophylls sind Algen immer grün. Aber viele Arten haben auch weitere Farbpigmente, so dass Algen nicht immer grün aussehen. So entstehen dann neben Grünalgen, auch Blau-, Braun- und Rotalgen. Hierzulande kennen wir Algen aber als den Grund, der das Wasser grünlich erscheinen lässt. Die meisten Arten sind einzeln mit dem bloßen Auge gar nicht erkennbar. Hier macht es die Masse! In den Ozeanen der Welt wachsen jährlich mehrere Milliarden Tonnen Mikroalgen.
Auf der Erde gibt es laut aktuellen Forschungen heute mehr als 400.000 Algenarten. Davon sind aber nur die wenigsten einschlägig bekannt und erforscht. In der Regel leben Algen in Meeren, in Süßwasser, auf feuchten Böden und Oberflächen. Unterteilt werden sie grob in Makro- und Mikroalgen. Makroalgen erinnern an Pflanzen mit Wurzeln, Stängeln und Blättern. Mikroalgen sind, wie der Name schon sagt, mikroskopisch klein und Einzeller.
Wie Pflanzen betreiben Algen Photosynthese. Algen haben Sauerstoff in größeren Mengen schon vor Millionen von Jahren in die Erdatmosphäre gebracht und sind somit ein Ursprung allen Lebens. Ihre zentrale Rolle für das Erdklima ist fundamental. Noch heute produzieren sie den für uns lebenswichtigen Sauerstoff. Heute geht man sogar davon aus, dass Algen jedes zweite Sauerstoffmolekül bildet, welches in die Atmosphäre gelangt und für Leben sorgt. Zudem binden Algen die Kohlendioxide, die von Lebewesen aufgenommen werden. Algen bilden einen grundlegenden Bestandteil von aquatischen Ökosystemen. Ohne sie gäbe es wohl kein Leben. Im maritimen Nahrungsnetz stehen Algen ganz oben. Sie sammeln Sonnenenergie und geben diese an die sie umgebenden fleisch- und pflanzenfressenden Lebewesen weiter.
In viel mehr Lebensmitteln, als wir denken, sind Makroalgen bereits eine wichtige Zutat. Das gilt auch für die Kosmetikindustrie. Algen werden oft als Gelier-, Verdickungs- oder Überzugsmittel angewendet. Aber: auch die Mikroalgen sind mittlerweile in den Fokus geraten. Zuerst wurde ihr Potential als Biotreibstoff entdeckt. Neben Biologen haben auch die Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie, die Pharmaindustrie, die Energiewirtschaft und die Geochemie das Potential der Mikroalgen bereits für sich gewonnen.
Aus Asien kennt man es bereits: Algen als Nahrungsmittel. Weltweit werden mittlerweile ungefähr 500 Arten verspeist - als Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmittel oder als Zutat, beispielsweise für Joghurt, Eis oder Pudding. Auch für die Gesundheit sollen Algen eine wichtige Wirkung haben. Sie sollen entschlackend, stoffwechselanregend und mängelausgleichend wirken.
Was bedeutet Spirulina Blau?
Spirulina Blau bezeichnet nichts anderes als die natürliche Farbgebung der Alge. Der Farbstoff wird auch Phycocyanin genannt und gilt als einziger Farbstoff für Lebensmittel, der natürlich blau ist. Da die Alge weitestgehend geschmacksneutral ist, ist das Spirulina Blau perfekt als Lebensmittelfarbe einsetzbar. Die Spirulina Alge wandelt durch das enthaltene Chlorophyll Kohlendioxid in Sauerstoff um. Dadurch entsteht die charakteristische blau-grüne Färbung der Alge.
br>Wie bereits erwähnt, kommt die Spirulina Alge in der Natur in Salzwasser- und Süßwasserseen vor. Aber es gibt mittlerweile auch bestimmte Zuchtanlagen für den Algenanbau, besonders in sonnenreichen Regionen der Welt. Bei viel Sonne und Wärme wächst die Alge nämlich besonders schnell. Gewonnen wird die Alge schließlich über Filtersysteme. Aus der geernteten Alge wird dann der blaue Farbstoff extrahiert. Diese Extraktion funktioniert chemisch, physikalisch oder enzymatisch. Als besonders effizient erwies sich die Extraktion via Ultraschallbad und mit Glasperlen. Diese Methode verspricht einen doppelt so hohen Ertrag des blauen Farbstoffs als andere Methoden. Für einen Gramm des Farbstoffs bedarf es in der Regel 50 bis 60 Gramm Algen-Biomasse. Aus diesem Grund ist der Farbstoff sehr wertvoll.
Der gewonnene Farbstoff ist perfekt, um verschiedene Lebensmittel, wie zum Beispiel Sahne, Eis, Getränke, Süßigkeiten und Joghurt blau zu färben. Bereits eine Messerspitze genügt, um ein sattes Blau zu erzeugen. Besonders effektiv wirkt die Farbe bei hellen Lebensmitteln, die nicht über 70 Grad erhitzt werden dürfen. 2013 wurde das Spirulina Blau von der amerikanischen Lebensmittelzulassungsbehörde (FDA) geprüft und als unbedenklich eingestuft.
Die Geschichte von Spirulina
Die blaugrüne Mikroalge Spirulina ist geschätzte 3,5 Milliarden Jahre alt. Das Cyanobakterium ist seit je her zu erkennen an ihrer spiralähnlichen Form. Die Spirulina gilt durch ihre Fähigkeit zur Photosynthese als Fundament für alle Pflanzen (und Lebewesen) auf der Erde – eben für alle Organismen, die zum Leben Sauerstoff benötigen. Dank der Alge und ihrer Photosynthese wurde vor Milliarden von Jahren aus einer lebensunfähigen Atmosphäre eine Atmosphäre, die genügend Sauerstoff für sämtliche Organismen entwickelt hat. Schätzungsweise sind Algen für ungefähr 90 Prozent des Sauerstoffs auf der Erde verantwortlich. Die blaugrüne Mikroalge ist auf fast allen Kontinenten zu finden. Von schätzungsweise 1.500 Arten der Spirulina, sind bei bisherigem Forschungsstand nur bis zu 40 Arten essbar.
Die Spirulina Alge kommt seit je her nur unter gewissen Bedingungen in der Natur vor. Sie benötigte schon immer alkalisches, warmes Wasser, am besten sehr mineralsalzhaltig. Sogar in der Wüste findet man die Spirulina. Auch hier sind nur wenige Tropfen des benötigten Wassers notwendig, um sie zum Leben zu erwecken und sich entwickeln zu lassen. Schon vor vielen Jahren wurde entdeckt, dass getrocknete Spirulina Algen grüne Partikel bilden, die sehr haltbar sind.
Kaiser Montezuma (1467 bis 1520) aus Mexiko war sich dessen bewusst. Seine Azteken entdeckten die Spirulina frühzeitig als geeignetes, haltbares Nahrungsmittel und Energielieferant. Kaiser Montezuma liebt es, Fisch zu essen. So beauftragte er einige seiner Männer, die regelmäßig mehrere hundert Kilometer zwischen Mexiko und dem Golf von Mexiko zurücklegen mussten, um ihm frischen Fisch zu liefern. Der Sage nach konnten diese Läufer die große Strecke nur so gut überstehen, weil sie Spirulina aßen.
Schon zu Kaiser Montezumas Zeiten wurde die Alge mit sehr feinmaschigen Netzen geerntet. Die Azteken trockneten die Alge dann und bereiteten ihre Leibspeise damit zu. Die getrocknete Alge war eine wichtige Zutat für Chilmolli, eine mexikanische Tomatensauce. Nachdem Mexiko erobert wurde, wurden sämliche Seen – und damit die Lebensräume der Spirulina Alge – trockengelegt, um landwirtschaftliche Flächen zu schaffen. Die Spirulina wurde durch Tomaten, Mais und Weideland ersetzt und für eine Zeit lang vergessen.
Anfang der 1960er Jahre siedelte sich ein Ingenieur aus Frankreich an, der eine Soda-Fabrik leitete. Ein blaugrüner Schlamm verklebte ständig seine Maschinen. Es dauerte einige Zeit, bis dieser Ingenieur den Schlamm als Spirulina Alge entlarvte.
Die Mikroalge war eine der ersten Lebensformen auf der Erde und würde wohlmöglich auch eine der letzten sein.
Spirulina und ihre Inhaltsstoffe
Die blaugrüne Mikroalge ist auf der Welt als sehr gehaltvolles Nahrungsmittel bekannt. Das hängt einzig und allein mit den Eigenschaften und Inhaltsstoffen der Spirulina zusammen. Um einen genaueren Überblick über die Inhaltsstoffe der Alge als Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel zu bekommen, sollen hier die wichtigsten näher erläutert werden
Proteine
Die Spirulina ist dafür bekannt, einen sehr hohen Proteingehalt zu haben. In der getrockneten Biomasse befinden sich 60 bis 70 Prozent Proteine. Und die haben eine sehr hohe biologische Wertigkeit. Das heißt, dass alle für Kinder wie Erwachsene wichtigen essentiellen Aminosäuren enthalten sind. Dadurch, dass die Membran der Spirulina leicht verdaulich ist und sich schnell im Körper auflöst, können die Aminosäuren vollständig verwertet werden.
Proteine sind Eiweiße und sie haben neben Wasser den höchsten Anteil im Körper. Eiweiße gelten als Bausteine für die Muskeln und als Grundlage für viele Stoffwechselprozesse. Durch sie entstehen die für uns wichtigen Hormone und Enzyme. Ein Protein besteht aus einer Kette aus 20 Aminosäuren. Diese Aminosäuren werden in der Regel über die Ernährung zu sich genommen oder der Körper stellt sie selbst her.
Einige Aminosäuren kann der Körper jedoch nicht selbst produzieren. Diese Aminosäuren sind die sogenannten essentiellen Aminosäuren. Normalerweise werden essentielle Aminosäuren über die Ernährung zu sich genommen. Vor allem tierische Proteine liefern diese Art der Aminosäuren zuverlässig. Pflanzliche Proteine hingegen liefern die Aminosäuren nur unzureichend. Wer sich vegetarisch, vegan oder einfach wenig mit Fleisch ernährt, neigt zu einem Mangel an essentiellen Aminosäuren. Solch ein Mangel kann die selben Auswirkungen und Folgen haben wie ein Mangel an Eiweiß. Wer sich viel mit pflanzlichen Proteinquellen ernährt, sollte diese unbedingt variieren, um dem eigenen Körper alle notwendigen und wichtigen essentiellen Aminosäuren zu liefern.
Eisen
Sie Spirulina Alge ist auch eine sehr wichtige Eisenquelle. Und Eisen hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Das blutbildende Eisen ist für unser Immunsystem extrem wichtig. Es ist sozusagen abhängig vom Eisenhaushalt. Der Körper besitzt in der Regel rund 70 Prozent körpereigenes Eisen, welches in den Muskelzellen und den roten Blutkörperchen zu finden ist. Rote Blutkörperchen sind vor allem für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den Körperzellen notwendig und somit lebenswichtig. Eisen wird aber auch benötigt, um Blutzucker in Energie zu verwandeln.
Für Fleischesser ist Fleisch der beste Eisenlieferant. Wer kein oder nur wenig Fleisch isst, sollte auf die Spirulina Alge als Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. In der Spirulina Alge ist viel wichtiges Eisen enthalten, welches leicht vom Körper absorbiert werden kann. Somit bildet die Mikroalge eine perfekte Eisenquelle, vor allem für Vegetarier und Veganer.
Vitamine
Vitamine werden nicht nur als wichtig ausgegeben, sie sind es tatsächlich. Denn sie sind verantwortlich für den Schutz und die Entwicklung der Zellen sowie für den Stoffwechsel. Einzig Vitamin D wird über die Haut produziert und dem Körper zu nutzen gemacht. Alle anderen Vitamine muss man über die Ernährung zu sich nehmen, um seinen Bedarf zu decken. Oftmals ist es schwierg, alle Vitamine am Tag zu sich zu nehmen und den Bedarf zu decken. Spirulina ist ein Nahrungsergänzungsmittel, welches fast alle Vitamine enthält und ganz einfach zu sich genommen werden kann. Enthalten sind unter anderem Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B12 sowie Vitamin D.
Vitamin A ist in der Spirulina als Beta-Carotin enthalten, welches wichtig für Augen und Haut ist. Unserem Nervensystem dient Vitamin B1. In Spirulina soll neben Bierhefe der größte Gehalt an Vitamin B1 enthalten sein. Zur Entgiftung, den Stoffwechsel und den Wachstum benötigen wir Vitamin B2. Auch hier ist Spirulina als Vitamin B2-Lieferant unter den Top 5. Die Spirulina Alge gilt zudem als die wichtigste pflanzliche Quelle für Vitamin D.
Vitamin B12 ist enorm wichtig für unser Nervensystem und die Produktion von Blut. In der Spirulina Alge sind zwei Formen von Vitamin B12 enthalten: Cobalamin sowie Pseudo-Cobalamin. Cobalamin ist ein bioaktives Vitamin. Der Körper kann es leicht aufnehmen und verwerten. Pseudo-Cobalamin ist inaktiv und kann nicht vom Körper aufgenommen und verwertet werden. In der Regel ist Vitamin B12 vor allem in Fleischprodukten zu finden. In der Spirulina Alge finden sich beide Arten von Vitamin B12, was die Mikroalge zu einer idealen vollwertigen Quelle für dieses Vitamin macht. Vor allem für Vegetarier und Veganer bietet die Alge eine perfekte Vitamin B12-Quelle.
Ein weiteres in der Spirulina Alge enthaltenes Vitamin ist das bisher noch recht wenig erforschte Vitamin K. Das fettlösliche Vitamin soll an der Blutgerinnung beteiligt sein. Das „K“ steht in diesem Fall für Koagulation. Koagulation bedeutet Gerinnung. Diese ist wichtig, um Bluten zu stoppen. Die Wirkung von Vitamin K soll die Entkalkung der Arterien fördern sowie den Herz-Kreislauf und die Knochen stabilisieren.
Gamma-Linolensäure (GLA)
GLA ist eine essentielle Fettsäure, um genau zu sein eine Omega-6-Fettsäure. Bekannt sind uns nur Omega-3-Fettsäuren. Dabei sind die Omega-6-Fettsäuren ebenso lebenswichtig für unseren Körper und werden über die Ernährung zu sich genommen. Sie beeinflussen die ausgewogene Energieproduktion, die Knochengesundheit sowie die Haar- und Hautgesundheit. Omega-6-Fettsäuren sind in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Dazu gehören Pflanzenöle und Nüsse, aber eben auch die Spirulina Alge. In Verbindung mit den Omega-3-Fettsäuren haben Omega-6-Fettsäuren eine antioxidative Wirkung auf das Gehirn. Das Gehirn wird dadurch vor dem kognitiven Verfall und Abbau geschützt, aber Omega-6-Fettsäuren schützen auch Haut, Knochen, Arterien und sie nützen der Fortpflanzungsfähigkeit sowie dem Stoffwechsel.
Spurenelemente
Spurenelemente sind anorganische Mineralstoffe. Der Mensch benötigt davon nur kleine Mengen, weshalb man von Spurenelementen spricht. Sie stehen im Gegensatz zu Mengenelementen und kommen im Körper in nur sehr geringen Mengen vor. Dabei gibt es essentielle und nicht-essentielle Spurenelemente. Zu den Spurenelementen gehören unter anderem Eisen, Kupfer, Selen und auch Jod. Sie erzeugen im Körper kleine elektrische Impulse, die für die Muskelfunktion enorm wichtig sind. Spirulina ist in der Lage, die Spurenelemente aufzunehmen und sie dem Körper zu liefern. Dadurch wird die Gesundheit gefördert und wiederhergestellt.
Superoxid-Dismutase (SOD)
Superoxid Dismutase, kurz SOD ist ebenfalls in der Spirulina Alge enthalten. Es handelt sich dabei um ein Enzym, welches ein natürliches Antioxidans darstellt. SOD kann die im Körper entstandenen Radikale neutralisieren und effektiv bekämpfen.
Lipide
Lipide, auch Fette genannt, sind wichtige Bausteine für unsere Zellmembran und sie beeinflussen die Nachrichtenübertragung von Zelle zu Zelle. Auch im Nervensystem sind Lipide ansässig. Hier bilden sie eine Art Schutzhülle für die Nerven, wodurch die Übertragung von Informationen möglich gemacht wird. Lipide, die im Fettgewebe des Körpers enthalten sind, helfen bei der Wärmeregulierung und Energiespeicherung. In der Spirulina Alge sind ungefähr zwei bis vier Prozent Lipide enthalten. Dabei handelt es sich vor allem um essentielle Fettsäuren. Diese enthalten Alpha- und Gamma-Linolensäure, welche für die Hormonsynthese wichtig sind.
Kohlenhydrate
In der trockenen Spirulina-Biomasse sind ungefähr 20 Prozent Kohlenhydrate enthalten. Diese kommen in der Alge in Form von Glykogen und Rhamnose vor, welche Energie liefern. Kohlenhydrate nimmt der Körper nur über die Nahrung auf. Im Körper werden sie dann als Glykogen gespeichert. Glykogen ist bekannt dafür, schnell mobilisiert werden zu können. Glykogen und Rhamnose der Spirulina Alge sind gut verträglich und beeinflussen die Insulinausschüttung und die Bauchspeicheldrüse nur gering.
Mineralstoffe
Neben Eisen besitzt die Spirulina Alge auch einen hohen Gehalt an Magnesium und Calcium. Magnesium ist essenziell für die Nerven und die Muskeln, Calcium ist wichtig für die Knochen und die Zähne.
Pigmente
In der Spirulina Alge sind verschiedene Pigmente zuhause. Diese verleihen der Mikroalge nicht nur ihre charakteristische Farbe, sondern haben auch wichtige Funktionen. Das wichtigste Pigment ist Phycocyanin, welches für die blau-grüne Färbung verantwortlich ist, aber auch antioxdative und entzündungshemmende Wirkungen hat. Das in der Alge enthaltene Beta-Carotin gehört zum Pigment Carotinoid. In der Spirulina ist ein hoher Gehalt dieses Pigments zu finden. Ein weiteres wichtiges Pigment ist Chlorophyll, auch das Pigment der Photosynthese genannt.
Beta-Carotin ist ein fettlösliches Antioxidans, welches wichtig für die Abwehrkräfte, die Haut und auch die Augen ist. Das Pigment gilt als Vorstufe des Vitamins A. Der Körper verwandelt Beta-Carotin in Vitamin A, um die Zellen vor Oxidation zu schützen.
Ebenfalls zur Familie der Carotinoide gehört Zeaxanthin. Das Antioxidans hat positive Wirkung auf die Linse und die Netzhaut des Auges sowie das Hirngewebe. Der Körper kann Zeaxanthin nicht von allein bilden und ist auf die Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel wie die Spirulina Alge angewiesen.
Phycocyanin ist ein Molekül, welchem viel Leistung zugesprochen wird. In der Spirulina Alge interagiert Phycocyanin mit Chlorophyll und diese Kombination bildet ein starkes Antioxidans. Es konnte bereits nachgewiesen werden, dass Phycocyanin eine positive Wirkung auf die Nieren-, die Leberfunktion, das Immunsystem und das Hirngewebe hat.Zudem hilft es bei der Entgiftung von schädlichen Stoffen und Metallen im Körper.
Die Spirulina Alge besitzt eine Menge wichtiger und lebensnotwendiger Inhaltsstoffe. Und obwohl jeder Inhaltsstoff seine eigene Wirkungsweise und Funktion hat, arbeiten sie in der Spirulina Alge zusammen. Somit werden Wirkungen hervorgebracht, die keines der Inhaltsstoffe alleine zustande bringen würde.
Die Wirkung von Spirulina
Die Spirulina Algen können wegen ihrer hohen Mineralstoff-, Nährstoff- und Vitaminkonzentration verschiedene Mängel ausgleichen, leistungssteigernd wirken und die Konzentration anregen. Zudem kann die Alge das Immunsystem stärken und fördern. Die mögliche antioxidative Wirkung dank Zeaxanthin, verschiedenen Enzymen und Beta-Carotin wurde bereits in Studien mehrmals beobachtet. Diese antioxidative Wirkung könnte nicht nur das Immunsystem und das Innere des Körpers schützen, sondern auch gut für Haut, Haare, Augen und das Gedächtnis sein. Durch die vielschichtigen möglichen Wirkungsweisen der Spirulina können kardiovaskuläre Erkrankungen sowie diabetische Risiken bekämpft werden. Der Stoffwechsel könnte ebenfalls vom positiven Effekt der Alge profitieren.
Nebenwirkungen der Spirulina Alge
In Studien und Forschungen konnte belegt werden, dass die Spirulina alge keine Nebenwirkungen erzeugt, wenn täglich maximal bis zu 10 Gramm davon eingenommen werden.
Wer sollte Spirulina einnehmen?
Die Spirulina Alge ist als Nahrungsergänzungsmittel für Menschen in allen Altersgruppen geeignet. Ältere Menschen können von der Alge profitieren, weil diese Gruppe aufgrund des höheren Alters oft an Nährstoffdefiziten oder –mangeln leidet. Auch Menschen, die regelmäßig viele oder starke Medikamente zu sich nehmen müssen, könnten von der Mikroalge profitieren. Medikamente können auf lange Sicht den gesunden Nährstoffhaushalt im Körper negativ beeinflussen. Die Alge könnte dem entgegenwirken.
Zudem gibt es Menschen, die es schwerer haben, den nötigen Nährstoffbedarf täglich über die Ernährung zu erfüllen. Mit der Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel kann der Körper schnell mit den nötigen Nähr- und Mineralstoffen sowie Vitaminen versorgt werden. Eher selten wird Kindern zur Einnahme von Spirulina geraten. Nicht, weil sie ihnen schadet, aber es ist eher unüblich, Kindern Nahrungsergänzungsmittel zu geben. Für Menschen, wie Studenten, die sich viel von verarbeiteten, chemischen Lebensmitteln ernähren, ist die Alge hingegen ratsam. Für Sportler eignet sich das Nahrungsergänzungsmittel in Kombination zu ihrem aktiven Leben und einer nahrhaften Ernährung.
Dosierung
Die Spirulina Alge kann als Nahrungsergänzungsmittel das gesamte Jahr über eingenommen werden. Oft empfohlen werden aber Spirulina-Kuren über mehrere Wochen oder Monate, mehrmals im Jahr, um bestimmte Mängel auszugleichen. Vor allem in Zeiten des Zeitmangels oder während Energietiefs ist eine solche Kur ratsam.
Idealerweise wird die Spirulina morgens eingenommen. Das hat den Vorteil, dass sie nicht vergessen wird und sie kann tagsüber bereist ihre volle Wirkung entfalten. Wichtig ist die regelmäßige und tägliche Einnahme, damit die Vorteile der Alge effektiv vom Körper genutzt werden können.
Meist wird für Erwachsene eine Dosis von drei bis fünf Gramm täglich empfohlen. Das entspricht sechs bis zehn Tabletten oder ein bis zwei Teelöffeln Pulver am Tag. Sportler können bis zu 15 Tabletten oder bis zu drei Teelöffel Pulver täglich zu sich nehmen. Für Kinder gibt es aufgrund der Seltenheit der nötigen Einnahme keine genaue Dosierungsempfehlung. Die Dosis kann aber im Verhältnis zur Erwachenen-Dosis berechnet werden. Es gilt: 0,3 bis 0,7 Gramm je 10 Kilogramm Körpergewicht bei Kindern.
Wie bereits erwähnt gibt es laut Forschungsergebnissen keine Nebenwirkungen, wenn täglich nicht mehr als zehn Gramm Spirulina (von Erwachsenen) eingenommen werden.
Spirulina und Haustiere
Spirulina soll ihre positive Wirkung auch auf Haustiere haben. Sie kann bei Katzen und Hunden für mehr Kraft und Ausdauer sorgen. Bei Fischen wird die Alge oft für eine höhere Krankheitsresistenz genutzt. Auch die Lebensqualität und die Farbgebung von Krustentieren und Fischen werden durch die Spirulina verbessert. Zudem wird die Alge oft auch als natürlicher Dünger genutzt.
Spirulina und Haustiere
Spirulina soll ihre positive Wirkung auch auf Haustiere haben. Sie kann bei Katzen und Hunden für mehr Kraft und Ausdauer sorgen. Bei Fischen wird die Alge oft für eine höhere Krankheitsresistenz genutzt. Auch die Lebensqualität und die Farbgebung von Krustentieren und Fischen werden durch die Spirulina verbessert. Zudem wird die Alge oft auch als natürlicher Dünger genutzt.
Welche Spirulina sollte ich einnehmen?
Die gängigsten Arten der Spirulina Alge als Nahrungsergänzungsmittel sind Pulver oder Tabletten. Für was man sich entscheidet, ist tatsächlich Geschmackssache. Das Pulver gilt als nährstoffreicher, da es eine Verarbeitungsstufe ausgesetzt hat. Allerdings hat das Pulver einen Eigengeschmack und kann schwerer dosiert werden. Zudem ist es schwierig, das Pulver in den täglichen Nahrungsplan zu integrieren. Es kann aber für Smoothies, Joghurts, Müslis und ähnliches verwendet werden, wenn der Geschmack nicht als störend empfunden wird.
Tabletten sind durch die Pressung eventuell etwas nährstoffärmer, aber dafür leichter zu verzehren und zu dosieren. Sie haben nur einen geringen Eigengeschmack und können einfach mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden.
Wie wird die Spirulina Alge angebaut?
Seit mehreren Jahrhunderten wird die Spirulina Alge auf der gesamten Welt angebaut und genutzt. Das liegt an der ihr zugesagten gesundheitsfördernden Funktionalität und Wirkung. In bestimmten Regionen auf der Welt, die die idealen Bedingungen für die Kultivierung der Alge bieten, gehört die Spirulina sogar zu den Grundnahrungsmitteln. In Regionen wie dem Texcoco-See in Mexiko oder im Tschad gibt es klare Salzwasserseen, in denen die Algen die perfekten Bedingungen zum Wachsen und Gedeihen haben. Zudem liebt die Spirulina Alge Sonnenlicht und Wärme und wächst so am effektivsten. Nicht umsonst wächst die Alge in der Natur vor allem in subtropischen und tropischen Gebieten der Erde. Ihr natürlicher Lebensraum sind meist flache, alkalische, salzhaltige Gewässer.
Aber auch künstlich kann die Mikroalge angebaut werden. Die Biomasse der Alge wird meist in geschlossenen und offenen Aquakulturen angebaut. Das Wasser hat meist eine Temperatur von bis zu 35 Grad Celsius. Ganz wichtig für ein optimales Wachstum ist auch das zur Verfügung stehende Kohlenstoffdioxid. Dieses gelangt in der Regel über die Luft zu der Alge. In den künstlichen Aquakulturen wird aber auch nicht selten zusätzliches CO2 zugeführt. Durch die zusätzliche Zufuhr von CO2 kann die Alge schneller wachsen und folglich mehr Sauerstoff produzieren.
Wenn die Alge geerntet wird, wird sie über einen Filter oder ähnliches aus dem Wasser gefischt und anschließend getrocknet. Gegebenenfalls müssen die Algen mit einer Pumpe an die Oberfläche gespült werden. Das Trocknen funktioniert dabei entweder durch Sonnenlicht oder, etwas schneller, mit Heißluft. Wenn die Biomasse vollständig getrocknet ist, wird sie meist in Kapseln geschlossen, zu Tabletten gepresst oder aber zu Pulver verarbeitet.
Da die Alge unter den richtigen Bedingungen schnell wächst, bildet sich meist in kurzer Zeit ein blaugrüner Teppich bestehend aus Millionen von Mikroalgen. Da sie andere Mikroorganismen in ihrer Umgebung durch das schnelle Wachstum einfach verdrängen, können sie in der Regel leicht, sauber und schnell geerntet werden. Diese Eigenschaft macht sich auch die Industrie zunutze. Wegen der idealen natürlichen Bedingungen wird die Spirulina aber hauptsächlich in Afrika, Südamerika, Asien und nur vereinzelt in Nordamerika und Europa angebaut.
Der Vorteil an Spirulina Algen ist, dass sie auch nach der Ernte sehr schnell und von ganz allein nachwachsen.
Unterschiede zwischen Spirulina und Chlorella?
Die Chlorella ist ebenfalls eine grüne Mikroalge und sieht auf den ersten Blick genauso aus wie die Spirulina. Sie wird ebenfalls oft gelobt für ihre Inhaltsstoffe und mögliche Wirkungen auf die menschliche Gesundheit. Und trotz aller offensichtlichen Gemeinsamkeiten gibt es einige wichtige Unterschiede:
Die Spirulina ist ein spiralförmiges, mehrzelliges Bakterium ohne festen Zellkern. Die Chlorella hingegen ist ein Einzeller in sphärischer Form mit festem Zellkern. Die Zellmembran der Chlorella ist zudem nicht verdaulich.
Die Spirulina ist blaugrün gefärbt und kan um ein vielfaches größer als die Chlorella Alge werden. Die Chlorella ist eher grün gefärbt.
Die Chlorella ist aufgrund der Wachstumsbedingungen in Anbau, Ernte und Verarbeitung deutlich aufwendiger als die Spirulina Alge. Die Chlorella alge wächst vorrangig in Süßwasser, die Spirulina alge besser in alkalischen, salzhaltigen Gewässern bei warmen Wassertemperaturen und viel Sonnenlicht. Das zeigt sich am Endprodukt auch am Preis. Allerdings ist das auch ein Vorteil: Die schwierigere Kultivierung dieser Mikroalge führt auch dazu, dass eine Verunreinigung, beispielsweise mit anderen Algen, nahezu ausgeschlossen ist. Bei der Spirulina kann es durchaus dazu kommen, dass sie beim Anbau mit anderen Algen kontaminiert, also verunreinigt, wird.
Bei der Verarbeitung hat die Spirulina aber wieder die Nase vorn. Da sie eine vollständig verdauliche Zellmembran hat, kann sie einfach verzehrt und vom Körper direkt genutzt werden. Die Verarbeitung ist daher weniger aufwendig. Die Chlorella hat eine unverdauliche Zellmembran und muss daher erst einer mechanischen Verarbeitung unterliegen, ehe sie verzehrfertig ist. Der Körper könnte die Chlorella Alge nicht verdauen und die Nährstoffe nutzen.
Zwar sind beide Algen voll mit wichtigen Nährstoffen, aber die Spirulina beinhaltet mehr wichtige Stoffe und Inhalte für den Körper. Beide Algenarten gehören aber zu den Superfoods und können der Gesundheit zuträglich sein.